
Eugen Polanski Foto Sportsphotos.de
Im Presseraum von Borussia Mönchengladbach herrschte am Donnerstag eine gespannte Erwartung als der neue Trainer Eugen Polanski sein Amt als Bundesliga Cheftrainer übernahm. Es ist sein erstes Spiel als Trainer der Profis am Sonntag im Auswärtsspiel bei Bayer Leverkusen, ein Debüt, das viele sehen als Beginn einer neuen Ära für Gladbach.
„Es geht nicht um Polanski Fußball, sondern um Borussia Fußball“, eröffnete Polanski die Pressekonferenz und setzte gleich ein klares Zeichen seiner Spielidee. Er wolle keine reine Trainerpersönlichkeit nach außen sein, sondern gemeinsam mit Mannschaft ein gemeinsames Verständnis vom Fußball entwickeln. „Wir müssen defensiv stabiler stehen, Ball kontrollieren und mit Mut nach vorne attackieren. Aber wichtiger als meine Prinzipien ist, dass alle dieselbe Idee haben.“
Zuhören und Verantwortung übernehmen
Gleich nach seiner Vorstellung berief Polanski eine Sitzung mit dem Mannschaftsrat ein. „Ich wollte zuhören, die Jungs abholen. Aber das war kein Wunschkonzert. Wir haben besprochen, wie wir Dinge anpacken wollen.“ Die Mannschaft zeige sich offen und lernfähig. „Das ist eine homogene Truppe, die bereit ist 100 Prozent zu geben.“
Er kündigte an keine sofortigen großen Umbauten vorzunehmen. Statt Verbindungsstriche zu setzen, wolle er Automatismen aufbauen und Detailarbeit leisten. Die Hierarchie mit Kapitänsrat bleibe bestehen. „Ich sehe keinen Grund, daran, etwas zu ändern.“
Vereinsidentität und Trainerprofil
Virkus erklärt mit Nachdruck, warum die Wahl auf Polanski fiel: „Eugen kennt Borussia, er war Spieler hier er war Führungspersönlichkeit, er kennt die Werte des Vereins.“ Seine Jugendförderung und seine Arbeit mit der U23 zeigen laut Virkus schon lange, wie sehr Polanski im Klub verankert sei.
Polanski selbst erinnert an seine Prägung durch Julian Nagelsmann, Thomas Tuchel und Jupp Heynckes. „Von Heynckes habe ich Menschlichkeit gelernt, von Tuchel Detailversessenheit und von Nagelsmann die Lösungsorientiertheit. Alle haben mich geprägt.“
Herausforderung Leverkusen und Leidenschaft als Fundament
Am Sonntag wartet mit Bayer Leverkusen eine große Herausforderung. Polanski bleibt realistisch: „Einen einfachen Gegner für mein Debüt gäbe es nicht. Wenn ich Bundesliga Trainer sein will muss ich jeden Gegner akzeptieren. Aber ich bin überzeugt, dass wir eine Mannschaft haben, die bestehen kann.“
Leidenschaft ist für ihn nicht nur ein Wort, sondern zentraler Bestandteil seiner Fußballphilosophie. „Wenn die Spieler zeigen, dass sie alles geben, springt der Funke auf die Fans über. Das ist unsere Aufgabe.“
Glaube an Entwicklung und Beständigkeit
Polanski sieht seine Aufgabe nicht als Übergang sondern als Chance den Verein nachhaltig zu prägen. „Ich verspüre keinen Druck. Ob Vertrag langfristig oder bis auf Weiteres – ich will gewinnen.“ Er wolle klare Strukturen schaffen und den Prozess begleiten.
Als er nach der PK den Raum verließ, blieb der Eindruck: Ein Trainer der zuhört, fordert inspiriert und die Mannschaft und die Fans mitnehmen will. Am Sonntag in Leverkusen wird sich zeigen, ob seine Idee vom Borussia Fußball Wirklichkeit wird.