Die Luft in der Vitusstadt ist so sauber wie seit Beginn der Messungen im Jahr 2000 nicht mehr. Aktuelle Daten aus dem Jahr 2024 bestätigen den positiven Trend: Die Grenzwerte für gesundheitsschädliche Stoffe werden deutlich unterschritten.
Gute Nachrichten für die Gesundheit der Bürgerinnen und Bürger in Mönchengladbach: Die Luftqualität hat sich seit der Einführung des Luftreinhalteplans im Jahr 2012 stetig verbessert und hält auch 2024 ihr hohes Niveau. Das geht aus den aktuellen Messdaten hervor, die dem Ausschuss für Umwelt und Mobilität jetzt vorgelegt wurden. Besonders bei Stickstoffdioxid und Feinstaub liegen die Werte weit unter den gesetzlichen Obergrenzen der 39. Bundesimmissionsschutzverordnung. Damit bestätigen sich die Rekordwerte aus dem Vorjahr 2023.
Strategische Maßnahmen zeigen Wirkung
Die Verantwortlichen der Stadtverwaltung sehen in den Zahlen eine Bestätigung ihrer langfristigen Strategie. Olaf Holtrup, Fachbereichsleiter Umwelt, betont, dass Luftreinhaltung eine Daueraufgabe sei, die getroffenen Maßnahmen jedoch nachhaltig wirkten. Zu diesem Bündel an Maßnahmen gehören neben dem Luftreinhalteplan auch ein konsequentes Mobilitätsmanagement. Konkret nennt die Stadt hier Kontrollen der Umweltplaketten, ein spezielles Routenkonzept für LKW sowie Geschwindigkeitsbegrenzungen.
Marcus Klancicar, Leiter der Abteilung Natur, Klima und Immissionen, verweist zudem auf die positive Rolle der Verkehrswende: Die Stärkung von Elektromobilität, öffentlichem Nahverkehr sowie des Rad- und Fußverkehrs trage ebenso zur guten Luft bei wie die Schaffung von mehr Stadtgrün.
Stickstoffdioxid: Belastung drastisch gesunken
Besonders deutlich wird die Verbesserung beim Stickstoffdioxid (NO2). An allen drei Messstationen im Stadtgebiet wurden die niedrigsten Werte seit der Jahrtausendwende registriert. Ein markantes Beispiel ist die verkehrsreiche Friedrich-Ebert-Straße: Hier fiel der Jahresmittelwert von 51 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahr 2011 auf nur noch 18 Mikrogramm im Jahr 2024 – ein Rückgang um fast zwei Drittel.
Auch an der Aachener Straße halbierte sich die Belastung seit 2014 und liegt nun bei 24 Mikrogramm (ein Rückgang um einen Mikrogramm gegenüber dem Vorjahr). Die Hintergrundbelastung, gemessen an der Station Hubertus-/Urftstraße, blieb mit 15 Mikrogramm stabil auf dem Vorjahresniveau. Zum Vergleich: Der gesetzliche Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm und wird somit überall sicher eingehalten.
Feinstaub: Verkehr kaum noch als Ursache erkennbar
Die Daten zeigen zudem, dass der Straßenverkehr in Mönchengladbach mittlerweile nur noch einen sehr geringen Einfluss auf die Feinstaubkonzentration hat.
- PM 10 (Partikel < 10 Mikrometer): Selbst an der viel befahrenen Friedrich-Ebert-Straße lag der Wert 2024 bei lediglich 14 Mikrogramm. Das entspricht fast exakt der städtischen Hintergrundbelastung von 13 Mikrogramm an der Hubertus-/Urftstraße. Der erlaubte Tagesmittelwert von 50 Mikrogramm wurde 2024 an keinem einzigen Tag überschritten – im Jahr 2011 geschah dies noch 42 Mal.
- PM 2,5 (Partikel < 2,5 Mikrometer): Auch bei den kleineren Partikeln ist die Luft rein. Mit 7 Mikrogramm an der Hubertus-/Urftstraße und 9 Mikrogramm an der Friedrich-Ebert-Straße liegen die Werte bei weniger als der Hälfte des zulässigen Jahresmittelwerts (25 Mikrogramm).
Die Stadt merkt an, dass diese Werte bereits den strengeren Vorgaben der kommenden EU-Luftqualitätsrichtlinie standhalten würden.
Ozonwerte im grünen Bereich
Beim Ozon, dessen Konzentration durch lokale Maßnahmen kaum gesteuert werden kann und stark wetterabhängig ist, entspannte sich die Lage im Vergleich zum heißen Sommer 2022 ebenfalls. Der Warnschwellenwert von 180 Mikrogramm, der eine Information der Öffentlichkeit erfordert, wurde 2024 – wie schon in den drei Jahren zuvor – nie erreicht. Für den niedrigeren Schwellenwert von 120 Mikrogramm gilt das Ziel, diesen im dreijährigen Durchschnitt nicht öfter als an 25 Tagen zu überschreiten. Mönchengladbach erfüllte diese Vorgabe mit durchschnittlich 17 Tagen (im Jahr 2024 waren es isoliert betrachtet 16 Tage). Das langfristige Ziel der Verordnung, gar keine Überschreitungstage mehr zu haben, wurde 2024 jedoch an keiner Messstation in Nordrhein-Westfalen erreicht.