Mönchengladbachs Stellschrauben für mehr Klimaschutz
Die Stadtverwaltung Mönchengladbach hat im Ausschuss für Umwelt und Mobilität ihren aktuellen Sachstandsbericht präsentiert. Das Papier verdeutlicht, an welchen Stellschrauben die Stadt dreht, um ihre ökologischen Ziele zu erreichen. Die Strategie ruht dabei auf vier wesentlichen Säulen: der energetischen Modernisierung eigener Immobilien, einem erweiterten Beratungsangebot für die Bevölkerung, der Aktualisierung des Klimaschutzkonzeptes sowie der Arbeit eines interdisziplinären Energieteams.
Fokus auf städtische Immobilien
Ein zentraler Hebel ist der eigene Gebäudebestand. Das Ziel ist klar definiert: Energieverbrauch und Treibhausgasemissionen sollen signifikant sinken. Dies begründet die Verwaltung nicht nur mit ökologischer Verantwortung, sondern auch mit wirtschaftlicher Notwendigkeit angesichts hoher Energiepreise. Ein Leuchtturmprojekt in dieser Hinsicht ist der geplante Rathaus-Neubau in Rheydt, der als nachhaltiger Arbeitsplatz für einen Großteil der Belegschaft konzipiert ist.
Doch auch im Bestand tut sich etwas. Das städtische Gebäudemanagement (gmmg) arbeitet kontinuierlich an Einsparmaßnahmen und verweist auf Erfolge, die in Kürze in einem detaillierten Energiebericht veröffentlicht werden sollen. Das gmmg greift dabei auf ein etabliertes internes Energiemanagement zurück. Aktuell laufen an den städtischen Liegenschaften über 40 energetische Maßnahmen. Zudem konnte die Stadt Fördermittel akquirieren, um im kommenden Jahr 15 Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen auszustatten.
Bürgerberatung stark nachgefragt
Da die öffentliche Hand den Klimaschutz nicht allein bewältigen kann, setzt die Stadt verstärkt auf die Einbindung von Privateigentümern. Vor etwa einem Jahr wurde im Fachbereich Umwelt eine neue Beratungsstelle geschaffen. Sie dient als Anlaufstelle für Fragen zu Themen wie Solarenergie, Schutz vor Hitze und Starkregen sowie klimaneutraler Energieversorgung.
Die Resonanz zeigt, wo der Schuh drückt: Etwa die Hälfte aller Beratungsgespräche dreht sich um den Heizungstausch und den Anschluss an das Fernwärmenetz.
Wärmeplanung und neues Energiekonzept
Eng verknüpft mit der Beratung ist das städtische Energiekonzept, welches der Stadtrat im Dezember 2024 verabschiedete. Teil dieses Beschlusses ist die kommunale Wärmeplanung – Mönchengladbach zählt hier zu den Vorreitern unter den nordrhein-westfälischen Großstädten.
Parallel dazu wurde ein Maßnahmenpaket geschnürt, das darauf abzielt, die benötigte Energie in der Stadt so weit wie möglich aus regenerativen Quellen sicherzustellen. Um Bürgerinnen und Bürger bei der Umstellung ihrer Heizsysteme zu unterstützen und Fragen zur Wärmeplanung zu klären, hat die Stadt unter www.stadt.mg/waerme ein spezielles Informationsportal eingerichtet.
Strategische Neuausrichtung
Die Basis für die städtischen Aktivitäten bildet unter anderem der European Energy Award (eea). An dessen Kriterien orientiert sich die Stadt seit 2018; im Jahr 2022 erfolgte die erfolgreiche Zertifizierung nach diesem europaweiten Qualitätsstandard.
Um den rasanten Veränderungen der letzten Jahre gerecht zu werden, steht nun eine Überarbeitung des städtischen Klimaschutzkonzeptes an. Die bisherige Fassung stammt aus dem Jahr 2011 und soll aktualisiert werden, um maßgeschneiderte Lösungen für die aktuellen Herausforderungen in Mönchengladbach zu bieten.