
Foto Sascha Hohnen
Borussia Mönchengladbach und der SC Freiburg haben sich 0:0 getrennt. Die Fohlen kontrollierten weite Strecken des Spiels, fanden aber erneut keinen Weg, ihre Überlegenheit in Tore zu verwandeln. Freiburgs Torhüter Noah Atubolu rettete seinem Team mit mehreren starken Paraden den Punkt. Für Gladbach bedeutet das Ergebnis Stabilität in der Abwehr, aber weiterhin eine Flaute im Angriff.
Gladbach begann druckvoll und suchte mit schnellen Kombinationen über Neuhaus und die Flügel den Weg nach vorne. Die Freiburger standen zunächst tief, überließen den Gastgebern den Ball und versuchten, über Grifo und Beste zu kontern. Nach dem Seitenwechsel verlagerte sich das Spielgeschehen. Freiburg schob die Ketten weiter nach vorne, zwang Gladbach häufiger zu langen Bällen und kam selbst zu besseren Szenen.
Die beste Gelegenheit hatte Scherhant in der 83. Minute, dessen Freistoß von Nicolas an die Latte gelenkt wurde. In der Nachspielzeit forderte Freiburg einen Elfmeter, nachdem Manzambi im Strafraum zu Boden gegangen war, doch der Schiedsrichter blieb bei seiner Entscheidung: kein Strafstoß!
Gladbach hatte mehr Ballbesitz mit 53 zu 47 Prozent und lag bei den Schüssen aufs Tor mit 5 zu 1 klar vorne. Freiburg verzeichnete insgesamt 12 Abschlüsse, während die Hausherren auf 9 kamen. Die Eckballstatistik fiel mit 4 zu 1 zugunsten der Fohlen aus. Das Chancenverhältnis zeigte, dass beide Mannschaften zwar bemüht waren, aber kaum zwingende Momente herausspielten. Freiburg war im zweiten Durchgang aktiver im Pressing, Gladbach wirkte strukturierter, doch es fehlte an Tiefe und Tempo in den letzten Pässen.
Eugen Polanski, der Interimscoach der Borussia, zeigte sich nach dem Spiel sachlich. „Ich habe das Signal bekommen, dass ich erstmal weitermachen kann“, sagte er und lobte die verbesserte Defensivarbeit seiner Mannschaft. Gleichzeitig räumte er ein, dass offensiv weiter viel Luft nach oben bleibt.
Freiburgs Torhüter Noah Atubolu wollte nach Abpfiff nicht über die Elfmeterentscheidung reden. Er sprach lieber über das Positive: „Wir haben auswärts gut verteidigt und einen Punkt mitgenommen, das zählt.“
Spieler wie Reitz und Neuhaus betonten die neue Stabilität, gaben aber zu, dass der Zug zum Tor fehlt. In der Fanszene war von Erleichterung und Ernüchterung zugleich die Rede. Die einen freuten sich über eine solide Vorstellung, die anderen sahen in dem torlosen Remis ein Sinnbild der aktuellen Gladbacher Krise.Gladbach zeigte nach den letzten chaotischen Wochen ein anderes Gesicht. Die Defensive stand kompakt, das Mittelfeld arbeitete diszipliniert, die Struktur passte. Was fehlte, war Mut und Präzision im letzten Drittel. Freiburg verteidigte clever, stellte sich in der zweiten Halbzeit besser auf die Gladbacher Angriffe ein und erspielte sich die gefährlicheren Szenen.
Die Fohlen bleiben damit in der Bundesliga weiter sieglos und stellen einen Vereins-Negativrekord ein. Polanski darf vorerst weitermachen, weil die Mannschaft kämpferisch intakt wirkt. Freiburg bleibt ungeschlagen und sammelt kontinuierlich Punkte, auch wenn der Sprung in die Spitzengruppe erneut vertagt ist.Das 0:0 im Borussia-Park war ein gerechtes Ergebnis zweier Teams, die viel investierten, aber wenig Kapital daraus schlugen. Gladbach stabilisierte sich defensiv und bleibt offensiv ideenlos. Freiburg zeigte Auswärtsstärke, fand jedoch auch keinen Weg zum Torerfolg. Beide Mannschaften gehen mit gemischten Gefühlen in die Länderspielpause.