Mönchengladbach steht vor einer Weichenstellung, die gleich zwei große Flächen im Stadtgebiet betrifft. Die ehemalige Niederrheinkaserne wird künftig nicht mehr militärisch genutzt. Stattdessen entsteht dort ein moderner, emissionsfreier Busbetriebshof für die NEW ein Schlüsselprojekt für den elektrifizierten Nahverkehr in Mönchengladbach und Viersen.
Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen bestätigte, dass der Bund das Areal an die NEW verkauft und es nicht mehr für die Bundeswehr benötigt wird.
Oberbürgermeister Felix Heinrichs bewertet das als Gewinn für den Strukturwandel. Der Standort an der A52 bietet der Stadt nun Planungssicherheit für ein Millionenprojekt, das bereits seit Monaten vorbereitet wird.
Quelle: Stadt Mönchengladbach
Warum die Entscheidung wichtig ist
Die Stadt plant seit Langem einen zentralen E-Busbetriebshof, der die komplette Elektroflotte der NEW aufnehmen soll. Das Projekt gilt laut Stadtverwaltung als entscheidender Baustein für einen klimafreundlichen ÖPNV der Zukunft und schafft gleichzeitig neue Entwicklungsmöglichkeiten am bisherigen Betriebshof Rheinstraße.
Bundeswehr zieht wieder ins JHQ ein
Anders sieht es beim ehemaligen Joint Headquarters (JHQ) in Rheindahlen aus. Dort wird der Bund eine neue Bundeswehrliegenschaft aufbauen. Zusätzlich entstehen Flächen für Polizei und Zollübungen sowie wie das Land bestätigt eine neue Unterbringungseinrichtung für ausreisepflichtige Personen. Das Moratorium für ehemalige Bundesliegenschaften wurde dafür teilweise aufgehoben.
Für die Stadt bedeutet dieser Schritt jedoch, dass die dort geplanten Gewerbeflächen vorerst nicht umgesetzt werden können. Damit verschiebt sich ein zentraler Baustein der regionalen Strukturwandelstrategie – ein Punkt, den Oberbürgermeister Heinrichs deutlich anspricht.
Stadt fordert schnelle Klärung
Heinrichs betont, dass kommunale Interessen nicht zwischen Bundes- und Landesplänen verloren gehen dürfen. Mönchengladbach will nun gemeinsam mit der Bezirksregierung alternative Entwicklungspotenziale prüfen, um dringend benötigte Gewerbeflächen zu schaffen.
Wie geht es weiter?
Die Verträge über den Verkauf der Niederrheinkaserne sollen zeitnah abgeschlossen werden. Parallel bereitet das Land die Ausschreibung und das Bauleitplanverfahren für die neue Einrichtung im JHQ vor. Für ausreisepflichtige Personen sollen dort künftig 140 Plätze entstehen, als Ergänzung zur bestehenden Einrichtung in Büren.
Mit dem doppelten Beschluss steht nun fest:
Die Niederrheinkaserne wird ein Zukunftsprojekt für den emissionsfreien Nahverkehr.
Das JHQ wird wieder ein aktiver Standort für Bund und Land.
Beides zusammen prägt die nächsten Kapitel der Stadtentwicklung Mönchengladbachs im Spannungsfeld von Verteidigungspolitik, Mobilitätswende und kommunalen Interessen.