Vier Wochen nach dem gewaltsamen Tod des achtjährigen Fabian aus Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern) hat die Polizei eine Tatverdächtige festgenommen. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Rostock und der Polizeiinspektion Rostock wurde am Donnerstag, 6. November 2025, ein Haftbefehl wegen dringenden Mordverdachts gegen eine Frau vollstreckt. Sie steht im Verdacht, den Jungen am Tag seines Verschwindens getötet zu haben.
Der Fall Fabian Rückblick auf ein schockierendes Verbrechen
Fabian galt seit dem 10. Oktober 2025 als vermisst. Seine Mutter hatte den Jungen krank zu Hause gelassen, als sie zur Arbeit ging. Als sie am Nachmittag zurückkam, war er verschwunden. Eine großangelegte Suchaktion begann sofort. Feuerwehr, Polizei, Spürhunde, Hubschrauber und zahlreiche freiwillige Helfer waren im Einsatz.
Am 14. Oktober 2025 fanden Einsatzkräfte schließlich die Leiche des Jungen in einem Waldstück bei Klein Upahl, rund 15 Kilometer südlich von Güstrow. Die Ermittler bestätigten später, dass Fabian Opfer eines Gewaltverbrechens geworden war. Nach der Obduktion stand fest, dass der Junge bereits am Tag seines Verschwindens gestorben war. Laut Ermittlern hatte jemand versucht, die Leiche in Brand zu setzen, um Spuren zu verwischen.
Intensive Ermittlungen und öffentliche Fahndung
In den darauffolgenden Wochen arbeitete eine Mordkommission der Kriminalpolizei Rostock ununterbrochen an dem Fall. Hunderte Hinweise wurden geprüft, Wohnhäuser und Grundstücke durchsucht, auch landwirtschaftliche Anwesen in der Region. Der Fall wurde am 5. November 2025 in der ZDF-Sendung „Aktenzeichen XY… ungelöst“ vorgestellt. Nach der Ausstrahlung gingen 33 neue Hinweise ein, doch laut Staatsanwaltschaft führten diese nicht unmittelbar zur jetzigen Festnahme.
Festnahme einer Frau Ermittler schweigen zu Details
Am 6. November wurde die Tatverdächtige in den frühen Morgenstunden festgenommen. Zeitgleich durchsuchten Ermittler mehrere Objekte im Raum Reimershagen und Rum Kogel südlich von Güstrow. Dabei wurden verschiedene Beweismittel sichergestellt, darunter ein Geländewagen und Schuhe, die nun kriminaltechnisch untersucht werden.
Über die Identität der Frau machen die Ermittlungsbehörden keine Angaben. Weder ihr Alter noch ihr Verhältnis zu dem Jungen oder seiner Familie wurden bislang bestätigt. Medienberichte, wonach es sich um eine ehemalige Partnerin des Vaters handeln soll, sind derzeit nicht offiziell bestätigt .
Staatsanwalt Harald Nowack erklärte, gegen die Frau liege ein Haftbefehl wegen dringenden Mordverdachts vor. Sie wurde einem Haftrichter vorgeführt und befindet sich in Untersuchungshaft. Weitere Einzelheiten zum Tatablauf und zum möglichen Motiv sind noch Gegenstand laufender Ermittlungen.
Ermittlungen dauern an
Die Polizei und Staatsanwaltschaft betonen, dass die Ermittlungen in alle Richtungen weiterlaufen. Es gilt die Unschuldsvermutung. Der Fund neuer Spuren sowie die Auswertung der beschlagnahmten Gegenstände könnten in den kommenden Wochen weitere Erkenntnisse bringen.
Der Fall Fabian hat bundesweit Anteilnahme ausgelöst. Der Ermittlungserfolg gilt als wichtiger Schritt, doch viele Fragen bleiben offen: Warum musste der Junge sterben? Und welche Verbindung hatte die Tatverdächtige zu ihm?