
Foto Stadt MG
Wer derzeit durch die Hindenburgstraße spaziert, stößt unweigerlich auf die neuen Informationstafeln, die entlang des Straßenzugs zwischen dem Vituscenter und der Kapuzinerstraße aufgestellt wurden. Mit diesen Stelen wird ein öffentlich zugänglicher Lernort geschaffen, der nun offiziell durch Oberbürgermeister Felix Heinrichs eröffnet wurde.
Die Stadt Mönchengladbach will mit diesem Projekt eine kritische Reflexion über die eigene Vergangenheit anstoßen. Fünf Stelen entlang der Straße thematisieren die Namensgebung und fordern zur Auseinandersetzung mit der historischen Figur Paul von Hindenburg auf.
Zur Eröffnung kamen neben Oberbürgermeister Heinrichs auch die zuständige Dezernentin Christiane Schüßler sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung. Auch die Bürgerschaft war eingeladen, an der Veranstaltung teilzunehmen.
„Wir wollen problematische Straßennamen nicht einfach übergehen, sondern aktiv zur Diskussion stellen“, erklärte Heinrichs. „Jede Straße muss dabei für sich betrachtet werden, um angemessen mit ihrer Geschichte umzugehen.“
Der Stadtrat hatte den Informationspfad im Dezember 2024 beschlossen. Das Konzept basiert auf einem ähnlichen Projekt aus Wunstorf (Niedersachsen). Dessen Stadtarchiv hatte Mönchengladbach erlaubt, das Design zu übernehmen. „Die Inhalte wurden allerdings auf die lokale Geschichte zugeschnitten“, so Schüßler. Sie hoffe auf regen Austausch unter den Bürgerinnen und Bürgern denn solche Debatten seien zentral für ein reflektiertes Geschichtsbewusstsein und die demokratische Kultur.

Was zeigen die Stelen?
Die erste Stele beleuchtet die ursprüngliche Benennung der Straße und stellt lokale Bezüge her. Weitere Stationen schildern Hindenburgs Leben – vom militärischen Aufstieg bis zur Rolle in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus. Auch seine Rezeption in Mönchengladbach wird thematisiert, ergänzt durch eine heutige Bewertung seines Handelns.
Wer nicht alle Stationen besuchen will, kann über QR-Codes oder die Website www.stadt.mg/hindenburg auf alle Informationen digital zugreifen. Historische Bilder ergänzen die Texte und machen die Geschichte lebendig.