Der städtebauliche Wettbewerb zur Umgestaltung des historischen Alten Markts sowie des Johann-Peter-Boelling-Platzes in Mönchengladbach ist entschieden. Das Preisgericht hat am Donnerstag 28. August die Gewinnerentwürfe bekannt gegeben. Damit liegen nun konkrete Konzepte für die beiden zentralen Plätze vor. Die Stadt übernimmt nun den nächsten Schritt zur Umsetzung.
Oberbürgermeister Felix Heinrichs betont die Qualität der eingereichten Vorschläge und dankt allen Teilnehmenden und Jury-Mitgliedern. Die geplanten Maßnahmen leisten laut ihm einen bedeutenden Beitrag zur Aufwertung der Innenstadt, indem sie Attraktivität, Lebensqualität und ökologische Anpassung stärken.
Alter Markt gestalten als grünes Zentrum
NUWELA hat mit einem Konzept überzeugt, das den Alten Markt in ein lebendiges, begrüntes Herz der Altstadt verwandelt. Zentraler Bestandteil ist eine flexible Fläche für Veranstaltungen, eingerahmt von schattenspendenden Bäumen und entsiegelten Zonen zur Regenwasserversickerung. Der bestehende Brunnen wird integrativ weiterentwickelt und öffnet neue Erlebnismöglichkeiten. Neben Außengastronomie entstehen konsumfreie Ruhebereiche mit Sitzmöglichkeiten im Schatten. Damit verbindet der Entwurf Geschichte mit moderner Aufenthaltsqualität und ökologischem Mehrwert.

Das Preisgericht empfiehlt jedoch Anpassungen, etwa bei den Grünflächen zur Verbesserung des Anlieferverkehrs oder zur Abstimmung mit unterirdischer Infrastruktur.
Der Johann-Peter-Boelling-Platz als grünes Verbindungstor
Bislang geprägt von Tiefgaragenzufahrt und kaum wahrgenommen, soll der Platz mit dem Entwurf von Terra.Nova völlig neu geordnet und begrünt werden. Durch die Verlagerung der Tiefgarageneinfahrt entsteht Raum für eine zentrale, lichterdurchflutete Baumgruppe mit Sitzstufen und attraktiver Möblierung. Ein besonderes Gestaltungselement ist eine textile farbige Überdachung, die Bezug nimmt auf die textile Geschichte des Hauses Erholung und ein einprägsames Schattenspiel schafft. Die Umgebung wird durch klimaresiliente Bepflanzung aufgewertet, barrierefreie Wege sowie eine insektenfreundliche Beleuchtung sorgen für Wandelbarkeit und Vernetzung mit angrenzenden Grünflächen wie der Museumswiese und dem Museumsvorplatz.

Gut verankert durch Beteiligung und Wettbewerb
Bereits im Vorfeld wurden Anregungen von Bürgern und Politik in die Planung integriert. Claudia Schwan-Schmitz, technische Beigeordnete, hebt hervor, dass Wünsche wie mehr Grün, Aufenthaltsqualität und Vernetzung sich in den Siegerentwürfen widerspiegeln. Mit 13 Einreichungen habe der Wettbewerb eine breite Auswahl ermöglicht, aus der sich die Umsetzungsvorschläge einstimmig durchgesetzt haben. Die Voraussetzung für eine erfolgreiche Stadtentwicklung mit hoher Akzeptanz sei somit geschaffen.
Zukunftsorientiert und generationengerecht
Ein zentrales Ziel ist die Öffnung für Fuß und Radverkehr, barrierefreie Gestaltung und klimatische Anpassung. Schatten, Begrünung und bessere Nutzungsqualität sollen gegen Hitze und Starkregen schützen und die Plätze zukunftsfest machen.
Ausblick
In den kommenden Monaten beginnen Gespräche mit den Gewinnerbüros, um die Entwürfe konkret zu planen. Der Übergang in die Planung ist für Anfang 2026 vorgesehen, die Umgestaltung könnte frühestens 2027 starten. Ab dem 22. September sind alle Wettbewerbsbeiträge öffentlich in der Zentralbibliothek einsehbar.