Es sind nur noch rund 48 Stunden bis zum Jahreswechsel. Während sich die meisten Mönchengladbacher auf Sekt und Feuerwerk freuen, blicken Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste mit einer Mischung aus Anspannung und Sorge auf den 31. Dezember 2025. Die Ereignisse der letzten Tage und Monate zeichnen ein düsteres Bild: Die Gewalt gegen Helfer hat in der Vitusstadt ein Niveau erreicht, das die Politik zum Handeln zwingt.
Ein blutiges Wochenende als Vorbote?
Erst am vergangenen Samstag, dem 27. Dezember, zeigte sich auf dem Luisenplatz die ganze Hässlichkeit der aktuellen Situation. Eine Rettungswagenbesatzung, gerufen um zu helfen, wurde selbst zum Opfer. Ein 24-jähriger Mann attackierte die Sanitäter während der Behandlung eines Patienten einer der Helfer wurde verletzt.
Es ist kein Einzelfall, sondern der vorläufige Höhepunkt einer Serie, die Mönchengladbachs Einsatzkräfte das ganze Jahr 2025 über in Atem hielt. Man erinnert sich noch gut an den August, als zwei Mitarbeiter des Kommunalen Ordnungsdienstes (KOS) bei einer Ruhestörung so brutal geschlagen wurden, dass eine Krankenhausbehandlung nötig war.
Die Statistik
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Über 205 Angriffe auf Polizeibeamte verzeichnete die Statistik bereits im Jahr 2023 in Mönchengladbach Tendenz steigend. Besonders alarmierend ist die Qualität der Gewalt. Es bleibt nicht mehr bei Pöbeleien, in fast 40 Prozent der Fälle kommt es zu direkten körperlichen Angriffen.
„Die Zündschnur ist kürzer geworden,“ analysieren Experten. Oft sind Alkohol und Drogen im Spiel eine explosive Mischung, die gerade für die anstehende Silvesternacht Böses ahnen lässt.
Berlin und Düsseldorf reagieren: Schluss mit Geldstrafen
Die Antwort der Politik auf diese Exzesse kommt zum Jahresende 2025 schärfer denn je daher. Bundesjustizministerin Hubig legte im Dezember einen Gesetzentwurf vor, der eine Zäsur markiert. Die Mindeststrafe für tätliche Angriffe auf Einsatzkräfte soll auf sechs Monate Freiheitsstrafe angehoben werden.
Für NRW-Innenminister Herbert Reul (CDU) ist das der einzig richtige Weg. Er hat sich in den letzten Tagen als „Hardliner“ positioniert und macht aus seiner Haltung kein Geheimnis. Seine Kritik an der bisherigen Praxis ist beißend: Geldstrafen würden von Tätern oft nur als „Portokasse“ wahrgenommen.
„Wer schlägt, muss sitzen. Der Respekt vor der Uniform ist verloren gegangen, wir müssen ihn notfalls mit Härte wiederherstellen,“ so Reul zur aktuellen Debatte.
Silvester 2025 Kein Freibrief für Gewalt
Für die Nacht vom 31. Dezember auf den 1. Januar hat Reul eine klare Marschroute ausgegeben. In ganz NRW werden über 7.600 Polizisten im Einsatz sein eine massive Präsenz, auch in Mönchengladbach. Die Strategie lautet: Niederschwelliges Einschreiten.
Das bedeutet für die Feiernden in Mönchengladbach. Die Polizei wird nicht erst warten, bis Flaschen fliegen. Wer Einsatzkräfte behindert, bedroht oder mit Böllern bewirft, muss sofort mit Konsequenzen rechnen.
Eine Stadt in Alarmbereitschaft
Die Ausstattung ist da. Bodycams gehören bei Polizei und mittlerweile auch beim Ordnungsamt Mönchengladbach zum Standard. Die Gesetze werden schärfer. Doch ob das reicht, um die alkoholbedingte Enthemmung in der Silvesternacht zu stoppen, wird sich in wenigen Stunden zeigen.
Für die Sanitäter und Polizisten in Mönchengladbach bleibt nur die Hoffnung, dass sie gesund zu ihren Familien zurückkehren und dass der Vorfall vom Luisenplatz sich in der Neujahrsnacht nicht wiederholt.
Unser Tipp !
Saufen und Feiern mit Verstand !