Gemeinsame Presseerklärung von Staatsanwaltschaft und Polizei Mönchengladbach – Schwerer Raub auf dem Försterweg stellt sich als versuchter Raubmord dar – Tatverdächtige in Untersuchungshaft
Mönchengladbach (ots) – Nachdem sich gestern im Rahmen der weiteren Ermittlungen und Vernehmungen im Fall Försterweg herausstellte, dass die beiden festgenommenen Tatverdächtigen in Tötungsabsicht handelten, wurde die Mordkommission „Dukaten“ gebildet.
Nach jetzigem Ermittlungsstand stellt sich der Sachverhalt wie folgt dar:
Bei den festgenommenen Tatverdächtigen handelt es sich um zwei Männer im Alter von 22 und 23 Jahren, die in Mönchengladbach wohnhaft sind.
Der 23-Jährige hatte über einen Bekannten das spätere Opfer, den 33-jährigen Odenkirchener kennengelernt. Hierdurch erfuhr er, dass der 33-Jährige über eine sehr wertvolle Münzsammlung verfügt, die er in seinem Haus aufbewahrt, welches er alleine bewohnt. Zudem wusste er, dass das spätere Opfer immer eine größere Bargeldsumme im Haus hat.
Da der 23-Jährige Schulden im fünfstelligen Bereich hat, fasste er den Entschluss, den 33-Jährigen zu berauben, um an die wertvolle Münzsammlung und das Bargeld zu gelangen und ihn anschließend, da er ihn ja persönlich kennt, zu töten.
Für dieses Vorhaben konnte er den 22-Jährigen gewinnen.
Gemeinsam machte man sich zunächst Gedanken, wie man den 33-Jährigen umbringen könnte. Zunächst angedachtes Rattengift und Säure als Tatmittel schieden dann aber aus, sodass man übereinkam, den 33-Jährigen zu erstechen.
Zur Umsetzung des Vorhabens kam es vorgestern Abend, am 10.08.2016.
Beide Männer hatten sich Taschenmesser eingesteckt und suchten den 33-Jährigen unter der Legende eines ganz normalen Besuchs auf. Sie verbrachten mit ihm zusammen den Abend, in dessen Verlauf der 33-Jährige ihnen auch seine Münzsammlung zeigte, sodass ihnen deren Aufbewahrungsort bekannt wurde.
Als die Tatverdächtigen sich in den frühen Morgenstunden des 11.08.2016 von ihrem Opfer verabschiedeten, stachen sie, so wie vereinbart und für das nichts ahnende Opfer unerwartet, plötzlich von hinten auf ihn ein. Der erste Messerstich traf das Opfer im Nackenbereich. Eine Vielzahl von Stichen, vorwiegend in den Oberkörper, folgte.
Da der 33-Jährige zu Boden gegangen war, gingen die Täter davon aus, dass die Vielzahl der Stiche tödlich für ihn war, gingen durchs Haus und nahmen die Münzsammlung sowie einen größeren Bargeldbetrag an. Bevor sie das Haus verließen, nahmen sie zudem noch einige vorgefundene Handys mit, damit der Schwerverletzte mit ihnen keinen Notruf absetzen kann. Dann flüchteten sie.
Dem Überfallenen gelang es schließlich doch, über das zurückgebliebene Haustelefon einen Notruf abzusetzen.
Der Schwerstverletzte wurde zunächst in ein Mönchengladbacher Krankenhaus eingeliefert und später in eine Aachener Klinik verlegt, wo er auch operiert wurde. Durch glückliche Umstände wurde trotz der Vielzahl der Stiche kein wichtiges Organ verletzt. Der Zustand des Verletzten hat sich zwischenzeitlich stabilisiert und er ist ansprechbar und konnte zu dem Vorfall bereits befragt werden.
Die beiden Tatverdächtigen konnten, wie bereits beschrieben, gestern noch in Odenkirchen ausgemacht und festgenommen werden. Auch konnte die Beute aufgefunden und sichergestellt werden.
Beide Tatverdächtige wurden heute dem Haftrichter vorgeführt, der für sie wegen versuchten Mordes die Untersuchungshaft anordnete.